Mal tieftraurig und träge, dann wild und spritzig – die Beziehung zu einem Borderliner kann aufreibend sein. Hier findest Du hilfreiche Tipps.
Was ist Borderline?
Borderline bezeichnet eine psychische Störung, die an der Grenze von Neurose und Psychose sitzt. Dieser Grenzzustand gibt dem Begriff seinen Namen. Die sogenannten Borderliner sind gerade in Hochstimmung und haben im nächsten Moment einen Wutausbruch. Auch wenn es Dein Partner ist, kannst Du diese Gefühlsschwankungen nicht vorhersehen oder nachvollziehen.
Unberechenbar, impulsiv, das sind typische Eigenschaften von Menschen mit Borderline-Störung. Woher dieses Verhalten kommt, lässt sich nicht immer sagen. Häufig sind traumatische Erfahrungen in der Kindheit die Auslöser. Missbrauch, fehlende Liebe – so etwas zerstört die Psyche.
Der ständige Wechsel von Traurigkeit und Freude, Hass und Liebe, Distanz und Nähe macht Beziehungen zu Borderlinern schwierig. Doch wenn Du Dich mit dem Thema beschäftigst, kannst Du mit dem nötigen Feingefühl und viel Geduld helfen.
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Was sind Symptome für eine Borderline-Erkrankung?
Nicht bei allen Menschen mit einer Borderline-Störung zeigen sich eindeutige Symptome. Es gibt verschiedene psychische Erkrankungen mit ähnlichen Anzeichen. Zudem treten die Symptome für Borderline in unterschiedlicher Intensität auf. Impulsives Verhalten oder kurzfristige Stimmungswechsel müssen kein Hinweis auf eine psychische Auffälligkeit sein. Hier erhältst Du einen Überblick über die wichtigen Borderline-Symptome:
- Innere Unsicherheit und Instabilität,
- unerklärliche Wutausbrüche,
- plötzliche Stimmungsschwankungen,
- unbegründete Trennung,
- impulsives Verhalten ohne Rücksicht auf Verluste,
- wiederholte Selbstverletzungen,
- Verfolgungswahn,
- Suiziddrohungen.
Oft fühlen sich Betroffene innerlich leer und zudem sehr unsicher. Besonders auffällig sind die Verhaltensmuster in einer Borderline-Beziehung.
Was sind Borderline-Symptome in der Beziehung?
Eine typische Borderline-Beziehung ist einerseits sehr intensiv, andererseits instabil. Kein Wunder: Wenn Dein Partner Borderliner ist, wünscht er in dem einen Moment das totale Glück mit Dir – und will im nächsten Augenblick die Trennung, weil irgendetwas nicht so läuft, wie er es will.
Eine gesunde Beziehung ist auch für Menschen ohne psychische Probleme eine Herausforderung. Sie kann nur mit Kompromissen funktionieren. Borderline-Persönlichkeiten haben es besonders schwer, denn ihnen fehlen die seelische Stabilität und ein starkes Selbstwertgefühl.
Am Anfang einer Borderline-Beziehung lobt die Borderline-Persönlichkeit den Partner häufig in den Himmel. Dann ist von Seelenverwandtschaft die Rede, von dem Idealpartner, von der riesengroßen, ewigen, ♥wahren Liebe. Auf diese intensiven und berauschenden Emotionen folgt jedoch oft ein Absturz, und schon droht die Trennung.
Wenn Du als Partner eines Borderliners andere Freunde treffen willst, fühlt sich Dein Schatz schnell alleingelassen und zurückgestoßen. ♥Eifersucht und Angst sind an der Tagesordnung. Vom vergötterten Liebling wirst Du zum Gegenspieler, denn wer nicht zum Borderline-Partner hält, ist sein Feind.
Von Liebe zu Hass … kein Wunder, dass eine Borderline-Beziehung oft nur kurz dauert. Die Trennung scheint unvermeidbar. Die Menschen mit Borderline erkennen ihr Problem oft selbst nicht. Sie können nichts gegen ihre Emotionen tun. Verlustangst und Aggressivität lassen sich nicht so einfach ignorieren.
In einer Borderline-Beziehung können Betroffene ihr Problem nicht lange verbergen. Selbstverletzungen wie Ritzen, Jähzorn, depressive Phasen – all das wirkt sich direkt auf die Beziehung aus. Du willst wissen, wie solche Beziehungen trotzdem funktionieren können? Mit Geduld, Liebe und dem Mut zur Konfrontation. Auch die Beschäftigung mit den psychologischen Fakten hilft Euch dabei, die Beziehung zu stärken und eine schnelle Trennung oder eine ständige ♥On-off-Beziehung zu vermeiden.
Können Borderliner überhaupt lieben?
Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung fühlen sich oft sehr unsicher. Ihre Selbstliebe hält nur kurzfristig an, danach kommt wieder der Selbsthass. Der Widerstreit ihrer Gefühle macht sie aber nicht unfähig zu lieben.
Borderline-Betroffene suchen die Nähe von anderen Menschen, denn sie haben Angst davor, allein zu sein. Wenn sie in einer Beziehung sind, wünschen sie sich jedoch wieder Distanz. Am Anfang einer Liebe ist die Begeisterung groß. Doch diese erste, himmelhochjauchzende Phase ist bald vorbei. Dann werden die Borderline-Erkrankten besitzergreifend und die Eifersucht erwacht.
Auf der einen Seite haben sie den Wunsch nach Liebe und Aufmerksamkeit. Auf der anderen wünschen sie sich Abstand. Darum sind die Beziehungen von Borderlinern oft leidenschaftlich und kurz. Mit einem verständnisvollen Partner kann die Beziehung jedoch zu einer erfüllenden, langjährigen Partnerschaft werden.
Menschen mit Borderline sind misstrauisch, weil sie sich im Innersten unsicher fühlen. Darum möchten sie am liebsten ganz allein mit ihrem Liebsten leben. Das schützt vor Konflikten und negativen Emotionen. Wenn Dein Lieblingsmensch unter Borderline leidet, musst Du aber nicht gleich an Trennung denken. Auch schwierige Beziehungen können funktionieren – vorausgesetzt, Ihr geht offen und fair miteinander um.
Eins solltet Ihr Euch klarmachen: Borderline ist eine ernsthafte Persönlichkeitsstörung. Darum ist Hilfe in Form einer professionellen Therapie sinnvoll.
Besonderheiten beim Sex mit einem Borderliner
Menschen mit Borderline leben gern Extreme aus, und das zeigt sich in vielen Dingen. Die impulsive Art zu lieben und zu leben führt zu immer wieder neuen Experimenten – auch beim Sex. Riskante, akrobatische Nummern aus dem ♥Kamasutra oder ♥Sex im Freien oder an anderen besonderen Orten: Wer sich dabei wohlfühlt, lässt sich leicht mitreißen.
Der aufregende Sex hilft den Borderlinern dabei, Spannungen zu lösen und sich frei zu fühlen. In der ersten Beziehungsphase fühlt sich das enorm intensiv an. Doch wenn ein sexueller Missbrauch das Borderline-Syndrom verursacht hat, kann es beim Sex zu einer plötzlichen Unterbrechung kommen. Womöglich löst Du unwissentlich einen Trigger aus, der Deinen Partner mit Borderline abblocken lässt.
Du möchtest intim werden, und mit einem Mal tickt Dein Partner aus? Das ist keine romantische Vorstellung, aber das kann passieren. Noch schlimmer ist es, wenn sich die Menschen mit Borderline andere Sexpartner suchen. Diese haben eben keinen Trigger ausgelöst. Mit Untreue bzw. ♥Fremdgehen hat das somit nicht wirklich etwas zu tun, auch wenn es für Dich im ersten Moment so aussieht.
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Wer ist ein idealer Partner für Borderliner?
In längeren Beziehungen erfordert die Persönlichkeitsstörung Borderline eine Menge Geduld. Darum brauchen Borderliner einen ausgeglichenen, geduldigen und verständnisvollen Partner. Ansonsten besteht die Gefahr der Co-Abhängigkeit. Das bedeutet, dass der Borderliner ohne seinen „Beschützer“ nicht leben kann – und sich der anfangs noch starke Partner immer wieder den Launen unterwirft.
Es ist also viel Durchhaltevermögen nötig, wenn Du mit einem Menschen mit Borderline leben willst. Du brauchst ausreichend Energiereserven und möglicherweise eine begleitende Therapie. Zudem ist es wichtig, dass beide Beziehungspartner ihre eigenen Freiräume haben und sich gegenseitig respektieren. Eine innige Liebe ist dafür unverzichtbar. Außerdem solltet Ihr beide dazu bereit sein, Euch weiterzuentwickeln.
Einerseits die totale Zuwendung und Nähe, andererseits Distanz und Freiräume: Instinktiv suchen sich die Borderliner Menschen für eine Partnerschaft, die ein geringes Selbstwertgefühl haben. Dabei besteht jedoch das Problem, dass sich die eher schwachen Beziehungspartner in den Sog der Borderline-Störung ziehen lassen. So kommt es schnell zu einem extrem chaotischen Verhalten in der Borderline-Beziehung.
Tipps: Wie geht man mit einem Borderliner in der Beziehung um?
Liebe und Mitgefühl sind eine gute Hilfe – aber Liebesbeweise aus Mitleid bringen niemanden weiter. Natürlich möchtest Du Deinen Partner aufmuntern, doch Du darfst Dich dabei nicht selbst aufgeben. Mit diesem Verhalten würdest Du nur die Erkrankung stärken und die Beziehung schwächen.
Die Gefühle eines Borderliners sind seine eigene Sache. Im verständnisvollen Umgang mit ihm solltest Du Ruhe bewahren und auf Deine innere Stärke vertrauen. Dann kannst Du ihn bei Gefühlsausbrüchen trösten und Dich gleichzeitig ein wenig abgrenzen.
Die folgenden Tipps zeigen, was im Leben mit einem Borderline-Erkrankten wichtig ist:
- Informiere Dich umfassend über Borderline
Damit hilfst Du Deinem Partner und auch Dir selbst. Überlegt gemeinsam, ob eine Psychotherapie infrage kommt. Häufig ist es so, dass es hilft, die Gefühle offen anzusprechen. Oft nimmt das schon viel von der Unbeholfenheit und Angst. - Verliere Dich selbst nicht aus den Augen
Bleibe achtsam und nimm Dir die nötigen Auszeiten. So vermeidest Du Co-Abhängigkeit, tankst neue Energie und kannst danach wieder für Deinen Partner da sein. - Zeige Verständnis
Du weißt ja, woher die Ausbrüche kommen, auch wenn Du die Ursache nicht kennst. Schuldzuweisungen und dumme Fragen sind in der Partnerschaft nicht angebracht – die Betroffenen können es ja selbst nicht erklären. - Bleibe gelassen
Mit der nötigen Ruhe kannst Du Borderliner besänftigen. - Setze Grenzen
Ein paar Regeln helfen Euch dabei, fair miteinander umzugehen. Mit einer gewissen Abgrenzung könnt Ihr beide gut und sicher leben. Du solltest aber nicht schwach werden, wenn der Borderliner gelegentlich die festgelegten Grenzen austestet. - Lebe gesund
Essen, Trinken, Schlafen und andere Gewohnheiten geben einen gesunden Rhythmus vor. Das schützt vor typischen Borderline-Problemen wie Essstörungen, Alkoholismus und Drogenkonsum. - Sieh nicht weg
Wutausbrüche, Ritzen und andere Borderline-Symptome sind oft ein Schrei nach Hilfe. Vielleicht musst Du manchmal Wunden versorgen. Auf jeden Fall solltest Du Deinem Partner zur Seite stehen.
Ebenfalls wichtig: Sprecht über Eure Probleme. Abhängig vom Schweregrad der Borderline-Erkrankung kann eine Behandlung nötig sein. Als erste hilfreiche Adresse für Betroffene bietet sich beispielsweise die ♥Telefonseelsorge oder eine Selbsthilfegruppe an.
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