Liebe kennt keine Grenzen? Pfff, sag das mal jemandem mit einer Fernbeziehung! Lustig ist definitiv anders. Mit diesen Tipps klappt’s trotzdem.
Was ist eine Fernbeziehung?
Den Begriff Fernbeziehung hast Du bestimmt schon mal gehört, wenn nicht sogar gelebt. Er beschreibt eine Liebesbeziehung über eine bestimmte räumliche Distanz hinweg. Die beiden Partner wohnen also nicht in derselben Stadt oder manchmal sogar nicht im selben Land. Typisch für eine Fernbeziehung ist die regelmäßige Abwechslung zwischen gemeinsamer und getrennter Zeit, deswegen spricht man hier auch oft von einer „Wochenendbeziehung“.
Aber ab welcher räumlichen Distanz ist es nun eine Fernbeziehung? Wenn der Freund drei Dörfer weiter wohnt? Oder die Freundin am anderen Ende der Großstadt? Man könnte hier eine einfache Pi-Mal-Daumen-Regel aufstellen: Kannst Du Dich spontan mit Deinem Partner treffen oder sie oder ihn besuchen, ohne gleich einen ganzen Reiseplan austüfteln zu müssen, seid Ihr nicht in einer Fernbeziehung. Musst Du erst mal Zug-, Fernbus- oder sogar Flugticket buchen, dann schon.
Wie lange hält eine Fernbeziehung durchschnittlich?
Fernbeziehungen sind heutzutage ganz selbstverständlich und auch wesentlich leichter zu führen als vermutlich noch vor einigen Jahren. Dabei ist es jedoch wichtig zu berücksichtigen, dass die meisten Menschen eine Fernbeziehung wahrscheinlich nur als zeitlich begrenzt betrachten.
Freund oder Freundin ziehen vorübergehend wegen Studium, Arbeit oder aus anderen Gründen an einen fremden Ort. Und bis sich der gemeinsame Lebensweg geklärt hat, heißt es eben: Gute-Nacht-Küsse gibt es nur über WhatsApp.
Tatsächlich wurde festgestellt, dass eine Fernbeziehung durchschnittlich zwei bis drei Jahre anhält. Nach diesem Zeitraum kommt es oft entweder zu einer Trennung (manchmal auch zu einer ♥Trennung trotz Liebe) – oder aber das Paar hüpft in das nächste gemeinsame Kapitel ihrer Beziehung und zieht zusammen.
- Mehr Flexibilität Die Beziehung aus der Ferne ermöglicht uns in unserem modernen Zeitalter mehr Flexibilität im Leben. Dein Traumjob winkt aus dem fernen Berlin? In Hamburg gibt es genau DEIN Lieblingsstudienfach? Dein Freund oder Deine Freundin wohnt aber in München? Durch die heutige Digitalität und die sehr hohe Mobilität können wir viel flexibler und einfacher Karriere und Partnerschaft unter einen Hut bringen. Eine große Distanz schließt heute nicht mehr das eine oder andere aus.
- Chance zum Über-sich-Hinauswachsen Leben wir räumlich getrennt voneinander, lernen wir gleichzeitig auch sehr viel über uns und unsere Beziehung kennen. Wir können über uns selbst herauswachsen und uns weiterentwickeln und lernen, auch ohne den Partner an unserer Seite selbstständig und glücklich zu leben. Das kann das Gefühl von Vertrauen in sich selbst enorm stärken und zu einer erfüllteren und zufriedeneren Partnerschaft führen.
- Intensive Wir-Zeit Sieht man sich nach mehrwöchiger Pause wieder am Wochenende oder im Urlaub, so empfindet man die gemeinsame Zeit viel stärker und intensiver. Gleichzeitig lernt man, diese Zeit noch mehr zu schätzen.
- Ewig frische Liebe Viele Paare, die weit voneinander entfernt wohnen, meinen, dass die Fernbeziehung ihre Liebe frisch und lebendig hält. Sieht man die bessere Hälfte zwei Wochen lang nicht, beginnt man sie immer mehr zu vermissen und freut sich gleich doppelt auf das nächste Treffen. Das hält die Liebe frisch.
- Ausbruch aus dem Alltag Besucht man den Freund oder die Freundin, ist das immer ein kleines Abenteuer. Man erlebt neue Städte, lernt neue Menschen und Umfelder kennen, geht auf Reisen und schnuppert Abenteuerluft – und das alles gemeinsam mit dem Partner.
- Auf und Ab der Emotionen Die Liebe kommt zu Besuch, man freut sich wahnsinnig, schwebt auf Wolke Sieben oder sogar Acht oder Neun – und dann kommt wieder der Abschied. Statt Regenbogen gibts nun Dauerregen und ♥Liebeskummer. Das Auf und Ab der Emotionen wird von vielen Paaren als belastend beschrieben.
- Zu hohe Erwartungen Je länger man sich nicht sieht, umso höhere Erwartungen hat man oft, wenn man sich schließlich wieder in die Arme schließt. Ist es nicht so, wie man sich es vorgestellt hatte, ist die Enttäuschung anschließend groß und die Laune vermutlich nicht mehr so rosig.
- Fehlender gemeinsamer Alltag Sieht man sich häufig, kommt früher oder später ein gemeinsamer Alltagstrott in die Beziehung. Bei 500 Kilometern zwischen sich geht das eher schlecht. Das muss zwar kein Nachteil an sich sein, da dadurch eben auch die Liebe spannender bleibt. Allerdings ist es spätestens dann ein klarer Nachteil, wenn man schließlich zusammenziehen möchte und plötzlich Dinge kennenlernt, die man bisher noch nicht wusste.
- Fehlende Nähe Wir sind alle nur Menschen und natürlich möchten wir unserem Lebenspartner nah und mit ihm intim sein. Je häufiger, desto besser. Sieht man sich dagegen nicht so oft aufgrund der Distanz, könnten am Ende wichtige Bedürfnisse unerfüllt bleiben. Und das ist in keiner Beziehung gut.
- Geld und Zeit Es ist zwar komplett unromantisch, darf aber nicht ignoriert werden: Eine Beziehung über eine große Distanz hinweg kostet Geld. Je weiter die Distanz, umso tiefer muss man in den Geldbeutel greifen, um seinen Lieblingsmenschen zu sehen. Damit wir dieses Geld haben, müssen wir arbeiten. Und arbeiten bedeutet wiederum, dass uns die Freizeit fehlt, in der wir eigentlich unsere bessere Hälfte hätten sehen können. Eine ganz schöne Zwickmühle.
7 wichtige Tipps für die Fernbeziehung
Weilen Freund oder Freundin in der Ferne, sind die Sehnsucht und der Kummer oftmals groß. Doch Fernbeziehungen müssen keineswegs gleich eine Belastung für eine Partnerschaft sein. Mit diesen sieben grundsätzlichen Tipps für die Fernbeziehung gelingt auch das Lieben aus der Ferne:
- Klare Kommunikation
Dieser Punkt gilt generell in jeder Beziehung als einer der wichtigsten Tipps überhaupt. In der Fernbeziehung gilt er aber ganz besonders: Wenn ein Paar unzählige Kilometer voneinander getrennt lebt, ist eine klare Kommunikation extrem wichtig.
Dabei geht es nicht (nur) darum, dass Ihr Euch kitschige ♥Liebessprüche schickt (und das solltet Ihr auf jeden Fall!), sondern vielmehr darum, dass Ihr all die Aspekte rund um Eure Fernbeziehung besprochen und abgeklärt hat. Darunter fallen beispielsweise Eure Besuche und die Frage, wer besucht wen und wie oft besucht Ihr Euch? Wann könnt Ihr den anderen spontan anrufen und wann solltet Ihr Euch lieber Ruhe und Zeit lassen? Welche Zukunftspläne schweben Euch vor? - Rituale pflegen
Fernbeziehungen sind eine reine Achterbahnfahrt aus Wiedersehen, Abschieden und vielen Pausen dazwischen. Manchmal fühlt es sich fast wie eine ♥On-off-Beziehung an. Damit Euch diese rasante Fahrt einfacher fällt und Ihr nicht ständig traurig seid, könnt Ihr Euch gemeinsame Rituale überlegen und diese anschließend hegen und pflegen. So stärkt Ihr Eure gemeinsame Bindung und lernt, auch mit den traurigen oder stressigen Phasen in dieser Zeit umzugehen.
- Alltag teilen
Mit Hunderten von Kilometern zwischen sich haben Paare in Fernbeziehungen meistens keinen richtigen Alltag zusammen. Doch das bedeutet keineswegs, dass man am Alltag des Partners nicht teilnehmen kann. Durch die sozialen Medien und modernen Kommunikationsmittel ist es so einfach geworden, andere Personen an seinem eigenen Leben teilhaben zu lassen.
Du bist gerade mit Freunden frühstücken oder Du hast auf dem Flohmarkt eine komische Lampe entdeckt? Klick und das Foto ist an Deinen Partner geschickt. So weiß er oder sie, was Du gerade machst und freut sich, dass Du in diesem Moment an ihn oder sie denkst. Und jetzt kaufe bitte diese Lampe! Sie ist toll!
- Konflikten nicht aus dem Weg gehen
Ihr habt Euch fünf Wochen lang nicht gesehen und möchtet das gemeinsame Wochenende nun in vollen Zügen genießen. Doch irgendetwas passiert und Du bist sauer auf Deinen Partner. Sollst Du Deinen Ärger nun herunterschlucken, um die gemeinsame Zeit nicht mit Streit zu vermiesen? Auf keinen Fall!
Wenn Eure Zeit sowieso schon begrenzt ist, nutzt sie aus, um in Ruhe über das Problem oder den Konflikt zu reden und Euch auszusprechen. Ist Dein Freund oder Deine Freundin erstmal wieder am anderen Ende des Landes, ist es viel schwieriger, über Telefon oder WhatsApp solche Konflikte zu lösen. Persönlich streitet und versöhnt es sich eben am besten. Und nur dann habt Ihr auch die Möglichkeit für Versöhnungssex.
- Zeit-Inseln für Eure Beziehung
Zeit-Inseln sind einer der wichtigsten Tipps, denn in einer Fernbeziehung sind gegenseitige Besuche ungemein wichtig und sollten nicht einfach auf die leichte Schulter genommen werden. Plant Eure Besuche immer schon ein bisschen voraus, sodass Ihr Euch auf das nächste Wiedersehen freuen könnt und die Sehnsucht in der Trennungs-Phase nicht so schlimm wird. Macht Euch die Mühe, solche Zeit-Inseln einzuführen und behandelt diese wie kostbare Schätze.
Gleichzeitig solltet Ihr Euch in diesen Zeit-Inseln nicht so viel Druck machen. Plant keine perfekten Urlaube oder stopft Euer Treffen nicht mit einem Event nach dem anderen voll. Gebt Euch die Möglichkeit für Spontaneität und entspannte Zweisamkeit.
- Liebe und Nähe auch über die Distanz hinweg
Nur weil Ihr so weit auseinander wohnt, heißt das nicht, dass hier kein Platz für Liebe und Nähe ist. Denn diese kann auch durch kleine Gesten und ♥Überraschungen hergestellt werden. Schickt Euch lustige Postkarten, schreibt Euch kitschige Liebesbriefe, bastelt Pakete und backt Kuchen oder werdet in Euren WhatsApp-Nachrichten anrüchig.
So zeigst Du der anderen Person, dass Du immer an sie denkst und dass Du sie vermisst. Und wer freut sich nicht, wenn man nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt, ein Päckchen von dem oder der Liebsten vor der Türe stehen sieht und darin eine komische Lampe vom Flohmarkt findet?
- Genieße die Ich-Zeit und die Wir-Zeit
Der Partner ist weg, Ihr seht Euch erst wieder in zwei Wochen und was jetzt? Trübsal blasen? Natürlich nicht. Du hast jetzt die einmalige Chance, Dich nur um Dich kümmern zu können. Gehe Deinen Lieblingshobbys nach, triff Dich mit Freunden oder lies endlich in Ruhe dieses Buch, das schon so lange auf dem Nachtisch rumliegt (vielleicht ist es ja das ♥Kamasutra?). Fernbeziehungen bieten die Möglichkeit, sich auch phasenweise nur auf sich und die eigenen Bedürfnisse konzentrieren zu können.
Und siehst Du dann endlich wieder Deine Liebste oder Deinen Liebsten, hast Du die Gelegenheit, Dich voll und ganz auf die gemeinsame Wir-Zeit zu konzentrieren und diese auch zu genießen. Deine Bücher sind gelesen, Freunde sind getroffen und den Lieblingshobbys bist Du nachgegangen. Dein Ich ist also momentan ausgefüllt und zufrieden – jetzt wird es Zeit für das Wir.
Häufige Probleme in einer Fernbeziehung
Neben den bereits beschriebenen Nachteilen in einer Fernbeziehung geben viele Paare auch noch andere Probleme an, die häufig auftreten können:
- Zeitmanagement
Unser normaler Alltag ist meistens schon gut gefüllt. Arbeit, Freunde und Familie müssen unter einen Hut gebracht werden und die freie Zeit ist begrenzt. Bei Wochenendbeziehungen müssen Freunde, Familie oder sogar die eigenen Hobbys oft zurückstecken. Das ist für keine Seite schön und kann langfristig zu Problemen führen. - Eifersucht
Was wäre eine Beziehung ohne ♥Eifersucht? Hier spielt es eigentlich keine Rolle, ob es sich um eine Fern- oder Nahbeziehung handelt. Meldet sich die Flamme einen ganzen Tag nicht, neigen stark eifersüchtige Menschen zu wilden Annahmen und Vermutungen. Ob diese Flamme dabei gleich um die Ecke wohnt oder vier Autostunden entfernt, spielt dabei keine Rolle. Das Gefühl nagt am Vertrauen und kann zu einer Belastung der Beziehung führen. - Kennenlernen
Ein großer Nachteil bei Fernbeziehungen ergibt sich, wen beide bereits von Beginn an räumlich weit voneinander entfernt leben. In der Anfangsphase einer Beziehung möchte man den anderen Menschen so oft wie möglich sehen und Zeit mit ihm verbringen. Diese rosarote Anfangsphase ist bei einer frischen Liebe sehr wichtig und kann durch die Distanz ziemlich erschwert werden.
Neben den oben genannten Tipps (den Alltag teilen, Zeit-Inseln einführen und den Liebsten mit kleinen Aufmerksamkeiten zu überraschen) hilft vor allem auch, wenn Ihr bereits beim Abschied das nächste Treffen geplant habt. Die Vorfreude auf das Wiedersehen mindert sowohl die Traurigkeit beim Abschied als auch während der Trennungs-Phase.
Ganz wichtig ist aber auch, dem Fernpartner Freiraum zu lassen. Ein Nachrichtenbombardement und Daueranrufe sind nie gut und können schnell auf die Nerven gehen. Sorgt dafür, dass Ihr Euch regelmäßig bei dem anderen meldet, aber lasst gleichzeitig dem jeweils anderen genug Freiraum. Vertrauen ist nicht einfach, aber wichtig für ein gutes Gefühl in der Zeit der Trennung.
Auch könnte der Partner (oder Du selbst) sich bei einem Seitensprung eventuell in mehr „Sicherheit“ wiegen, weil Ihr kilometerweit voneinander entfernt lebt und das Risiko erwischt zu werden, dadurch vermindert ist. Doch gleichzeitig hat Fremdgehen weniger mit der Distanz und vielmehr mit den allgemeinen Gründen des Fremdgehens zu tun und kann in einer Nahbeziehung ebenso leicht geschehen.
Fernbeziehung: Wie oft sollte man sich sehen?
Eine feste Regel gibt es hier natürlich nicht. Wichtig ist, dass Ihr vor allem versucht, eine Regelmäßigkeit in Euren gegenseitigen Besuchen zu bringen. Wenn Ihr ausmacht, dass jedes zweite, dritte oder vierte Wochenende für Eure traute Zweisamkeit reserviert ist, hilft das sehr bei der Organisation, der Einteilung der Zeit und auch bei der Ablenkung von der Sehnsucht nach Eurer besseren Hälfte.
- Wer zieht wohin? Ziehst Du zu Deinem Partner oder umgekehrt? Abhängig von Job, familiären Wurzeln und den eigenen Freunden ist es immer schwer, seine Heimat zu verlassen. In eine fremde Stadt zu ziehen erfordert außerdem viel Mut und Vertrauen in die Beziehung.
- Alltagstrott Wochenendbeziehungen finden meisten genau da statt – am Wochenende. Einen gemeinsamen Alltagstrott gibt es kaum, stattdessen limitierte Zeiträume, in denen man die Zeit mit dem Partner besonders intensiv empfunden hat. Beim Zusammenziehen ändert sich das für viele Paare schlagartig. Statt seltener (aber sehr intensiver) Momente zusammen, sieht man sich nun alltäglich – und die Magie döst manchmal dabei ein.
- Freiräume Liebe in der Distanz ermöglicht den Beteiligten viel Freiraum und Selbstständigkeit. Dies wird beim Zusammenziehen natürlich auf den Kopf gestellt. Wichtig ist, dem Partner trotz der gemeinsamen Wohnung genügend Freiräume für seine Hobbys, Freunde und Familie zu lassen.
Wann sollte man eine Fernbeziehung beenden?
Vor allem Fernpartnerschaften stellen die Paare vor großen Herausforderungen und nicht wenige scheitern daran. Viele andere überstehen diese Zeit jedoch, manche mit Höhen und Tiefen, manche problemlos.
Jede Partnerschaft ist anders und was für die einen schon ein Grund zur Trennung ist, ist für andere nur eine Krise, die man gemeinsam überstehen kann. Wann man also eine Fernbeziehung beenden sollte, kann pauschal nicht gesagt werden.
Einen wichtigen Tipp gibt es jedoch. Wenn Du das Gefühl hast, die Fernbeziehung läuft nicht so gut und Du überlegst, ob Du mit Deinem Partner deswegen zusammenziehen sollst, lass Dir gesagt sein: Wenn bei Euch eine Fernbeziehung schon nicht klappt, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass eine Nahbeziehung klappen kann. Denn ob Distanz oder nicht, Liebe funktioniert überall gleich – oder eben nicht. ♥
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