Einschalten, ausschalten. In einer On-off-Beziehung scheint es einen Kippschalter für die Liebe zu geben. Was tun? Hier gibt’s ein paar Tipps.
Was ist eine On-off-Beziehung?
Am Anfang ist die Liebe groß, doch nach ein paar Wochen geht Ihr Euch auf die Nerven. Schwups, schaltet Ihr Eure Beziehung ab. Doch allein zu sein ist auch nicht das Wahre. Also versucht Ihr es noch mal.
Schon nach ein paar Tagen liegt Ihr Euch wieder in den Haaren. Oder streitet Ihr gar nicht offen, sondern bleibt stumm? Auf jeden Fall kommt schon bald die nächste Trennung. Und dann vermisst Du Deinen Partner oder Deine Partnerin und stehst irgendwann doch wieder vor seiner oder ihrer Tür. An, aus … es ist ein ewiges Wechselspiel. Dieser Stress kann doch nicht gesund sein!
Ob Ihr gerade zusammen seid oder getrennt – in beiden Situationen fühlst Du Dich nicht wirklich wohl. Das ist das Problem in einer typischen On-off-Beziehung. Wenn Du davon die Nase voll hast, ist es Zeit, etwas gegen dieses ständige Auf und Ab zu tun. Nur eine klare Entscheidung für oder gegen die Partnerschaft bringt Dich weiter. Dafür ist allerdings erst etwas Ursachenforschung nötig. Zudem helfen nützliche Tipps.
Gründe für On-off-Beziehungen
Verschiedene Gründe können die Partnerschaft belasten und zu einer On-off-Beziehung führen. Die Ursachen für eine ♥Trennung trotz Liebe lassen sich nicht immer eindeutig benennen. Möglicherweise sind es unterbewusste Motive, die Euch auseinanderbringen … und später wieder zusammen.
♥Bindungsangst, Verlustängste, unbewältigte Traumata, die ♥Beziehung mit einem Borderliner – auch ohne solche Probleme haben viele Menschen Schwierigkeiten, eine dauerhaft glückliche Beziehung einzugehen. Wenn Ihr die Schwierigkeiten ermittelt habt, gibt es jeweils die geeigneten Tipps zur Lösung. Denn für On-off-Beziehungen sind mehrere Ursachen möglich.
- Der Wunsch nach einer Auszeit
Manchmal braucht ein Partner eine ♥Beziehungspause, um sich zu besinnen. Das muss nicht das Ende der Partnerschaft und auch nicht der Beginn einer On-off-Beziehung sein. Problematisch wird es, wenn einer von Euch darauf hofft, dass die Beziehung dadurch gerettet wird und der andere schon aufgegeben hat. Dann kommt es durch gegenseitige Überredung und die verschiedenen Vorstellungen zum stressigen On und Off. - Gegensätzliche Vorstellungen von der Beziehung
Die meisten Menschen hoffen auf eine starke Partnerschaft, doch oft kommt auch der Wunsch nach einer gewissen Unabhängigkeit dazu. Wie stellt Ihr Euch Eure Liebe vor? Wird es eine Beziehung von großer Nähe? Wie viel Distanz gönnt Ihr Euch? Wenn ein Partner mehr Freiraum, eine ♥Fernbeziehung oder gar eine ♥offene Beziehung haben möchte, fühlt sich der andere womöglich davon zurückgestoßen. - Beziehungsunfähigkeit
Psychologische Probleme lassen sich nur schwer ergründen. Einige Menschen haben eine große Verlustangst und beginnen zu klammern. Das wirkt sich störend auf die gesunde Partnerschaft aus und begünstigt die On-off-Beziehung. - Unausgewogene Abhängigkeit oder Hörigkeit
Die Beziehung ist beendet, doch das möchtest Du nicht wahrhaben. Die Trennung erscheint Dir als Fehler, Du ertrinkst förmlich in ♥Liebeskummer und kannst nicht ohne den anderen leben. Der gibt irgendwann nach – doch Abhängigkeit und Mitleid sind keine gute Basis für eine Liebe. - Selbstliebe bzw. Narzissmus
In manchen On-off-Beziehungen kreist ein Partner um den anderen, der sich davon geschmeichelt fühlt, diesen Status jedoch ständig einfordert. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Abhängigkeit, wenn nicht gar um eine ♥toxische Beziehung. Daraus können schlimmere Probleme entstehen wie Kontrolle und Aggressionen.
Warum ist eine On-off-Beziehung schädlich?
On-off-Beziehungen können psychische Erkrankungen auslösen. Die wiederholte Trennung und die Unsicherheit stellen eine große emotionale Belastung dar. Auch wenn die stressige Partnerschaft mit Pausen endgültig vorbei ist, leiden die betroffenen Menschen oft noch lange Zeit.
Studien zeigen, dass das Kommunikationsverhalten beeinträchtigt wird. Wenn eine neue Liebe erwacht, kommen die gewohnten Muster womöglich zurück und die nächste On-off-Beziehung beginnt. Umso wichtiger ist es, das An und Aus mit den entsprechenden Tipps in den Griff zu bekommen.
Im Zusammenhang mit Verlustängsten und Abhängigkeiten steigt bei Menschen in On-off-Beziehungen die Wahrscheinlichkeit einer Depression. Ursache dafür ist die häufige Veränderung des Beziehungsstatus. Dadurch wächst die Unsicherheit, die dazu führt, dass man sich selbst verantwortlich fühlt.
Angstzustände sind ein weiteres Problem. Wenn die Beziehung nicht funktioniert, fühlt man sich allein und ungeliebt. Die Furcht, verletzt zu werden, wächst bis ins Unermessliche: Lieber keine neue Partnerschaft und Bindung eingehen, sonst wird es noch schlimmer – dieser Gedanke führt zu Bindungsstörungen und schlimmstenfalls zu einer sozialen Isolation, die ernsthafte psychische Schwierigkeiten verursachen kann.
Hoppla, hier gibt es nichts zu sehen.
Kann eine On-off-Beziehung glücklich enden?
Nicht alle wechselhaften On-off-Beziehungen müssen beendet werden. Manche Menschen können relativ entspannt damit umgehen. Hier ist es entscheidend, wie sehr Ihr unter dem Wechselbad der Gefühle in der Beziehung leidet und wie lange der Zustand anhält.
Das Happy End für On-off-Beziehungen ist übrigens nicht unbedingt die fortdauernde Liebe. Manchmal ist auch die Trennung die beste und glücklichste Lösung für beide Partner. In diesem Fall habt Ihr den Absprung aus der nervenden Endlosschleife geschafft und seid frei – vielleicht für eine neue Liebesbeziehung, aber auf jeden Fall für einen Neuanfang in ein Leben mit weniger Beziehungsstress.
Wie wäre es mit einer Paarberatung? Diese gibt Euch Tipps, wie Ihr offen miteinander sprecht und die Probleme auf den Tisch legt. Mit der professionellen Unterstützung erfahrt Ihr, was für eine harmonische Liebesbeziehung wichtig ist und wie sich die wiederholten Auszeiten vermeiden lassen.
Eure Gefühle füreinander sind die Basis für Eure Partnerschaft. Rückt sie mehr in den Mittelpunkt und macht Euch bewusst, welche die Störfaktoren sind. Worüber ärgert Ihr Euch am meisten? Wie wichtig sind diese Dinge tatsächlich? Was könnt Ihr tun – jeder für sich und beide gemeinsam – damit Eure Beziehung besser funktioniert?
Wenn Ihr beide bereit seid, an Euch zu arbeiten, findet Ihr einen guten Weg für eine dauerhaft stabile Liebesbeziehung. Eins ist klar: Das kann nur klappen, wenn Ihr fair miteinander umgeht und dabei konsequent und ehrlich bleibt.
Einer der wichtigsten Tipps: Redet miteinander. Unterdrückte Gefühle und aufgeschobene Träume (auch im Hinblick auf den ♥Sex) führen nur wieder zu On-off-Beziehungen.
Manchmal tut es gut, sich das Ende ganz konkret vorzustellen. Wäre es wirklich so schlimm, wenn Ihr Euch trennt? Wie würdest Du damit leben? Mit dieser Vorstellung im Kopf befreist Du Dich vom inneren Druck und gehst entspannter mit der Situation um. Das ist auch wichtig, denn so wie es bisher gelaufen ist, kann es nicht weitergehen. Krampfhaft an einer vergangenen Liebe festzuhalten, ist keine Lösung – und damit auch kein Happy End.
Körperliche Gewalt, seelische Belastungen, psychische Erkrankungen – das sind oft Symptome für nicht funktionierende Beziehungen. In so einem Fall solltest Du die Konsequenzen ziehen und aus der Beziehung aussteigen. Auch wenn Dein Partner leidet oder wenn es Dir selbst wehtut, Schluss zu machen: Manchmal ist das schmerzhafte Ende die bessere Wahl als der immer wiederkehrende Verlustschmerz, der Euer Leben auf Dauer zerstört.
In vielen Beziehungen ist die Abhängigkeit nicht ausgewogen. Das führt dazu, dass der Verliebte seine Fähigkeit zur Selbstbestimmung verliert. Der andere kann das emotionale Gefälle recht einfach zur Kontrolle nutzen. Emotionale Erpressung und Verlustängste verstärken die ungesunde Atmosphäre.
Spätestens jetzt ist die Zeit reif: Diese On-off-Beziehung hat nur noch negative Momente. Das ist kein dunkler Endpunkt, denn Du hast die Hoffnung auf ein selbstbestimmtes, neues Leben ohne den toxischen Partner.
Wie kann man eine On-off-Beziehung beenden?
Wenn Du – eventuell auch gemeinsam mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin – Eure On-off-Beziehung beenden willst, seid Ihr einen großen Schritt weiter. Jetzt gilt es nur noch, die Entscheidung in die Tat umzusetzen und sich zu trennen. Das ist nicht so einfach, wie es scheint, denn mit Endgültigkeit habt Ihr ja Eure Schwierigkeiten. Zudem gibt es nicht nur negative Gefühle gegenüber Deinem Ex, sondern auch positive Emotionen und eine gewisse Bindung.
Diese Tipps helfen Dir dabei, auch über längere Zeit konsequent zu bleiben:
- Spickzettel
Ein Spickzettel mit den Negativ-Punkten hilft Dir dabei, Dich selbst auszutricksen. Notiere alle negativen Erinnerungen an den Partner auf einem Zettel. Und zwar so viele, wie möglich! Dann faltest Du das Papier zusammen und steckst es in Dein Portemonnaie. So hast Du es immer dabei, falls einmal die Sehnsucht kommt. Ein Blick auf die negativen Erlebnisse verhindert, dass Du rückfällig wirst. - Kontaktabbruch
Ohne Kontaktsperre geht es nicht. Die Zeit der Trennung dauert eine Weile und ist nicht einfach. Auch wenn Ihr Euch gut versteht, solltet Ihr Euch nicht sehen und auch sonst keinen Kontakt haben. Ihr müsst Euch erst richtig trennen, bevor Ihr eine neue, andersartige Bindung eingehen könnt. Erst wenn Du keine Liebe und auch keine Schmerzen mehr verspürst, dürft Ihr über eine Freundschaft nachdenken. - Neue Liebe
Verliebe Dich neu oder stelle es Dir zumindest vor. Die Aussicht auf eine neue Partnerschaft stärkt Deine positiven Gefühle. Dabei solltest Du Deine Erfahrungen nicht hinter Dir lassen, sondern für die nächste Beziehung nutzen. ♥